Herbstzeit in der TCM und im Ayurveda

Nov 4, 2020

Herbstzeit in der TCM und im Ayurveda

Im Herbst ziehen wir unsere Energie wieder mehr nach Innen, wir ziehen uns zurück. Es ist eine Zeit des Abschiednehmens vom Sommer, den warmen Tagen, dem Licht. Der Herbst bringt Trockenheit und Kühle, aber auch Trauer und Loslassen. Der dem Element Metall zugehörige Funktionskreis ist die Lunge. Der Dickdarm ist der Yang Meridian des Elements Metall. Der Dickdarmmeridian ist der Meistermeridian des Kopfes. Alle Krankheiten im Kopf entstehen durch eine Störung im Dickdarmmeridian, da sich das Loslassen hauptsächlich im Kopf abspielt.

Ist das Metallelement gestört findet man oft eine pessimistische Grundeinstellung, fast Hoffnungslosigkeit. Ist das „Metall“ gesund, herrschen Vertrauen, Mut, Optimismus und eine positive Zukunftshaltung vor.

Neue Gedankenmuster:
Ich löse mich aus der Vergangenheit
Ich lebe nur noch im Hier und Jetzt und treffe neue Entscheidungen.
Ich denke klar und kann alle neuen Erfahrungen leicht und freudig aufnehmen und Verdauen

Fühlst du dich müde und antriebslos? Dann würze regelmäßig mit dezenter Schärfe – das unterstützt auch die Verdauung. Schärfe bewegt das Qi, belebt die Zirkulation der Energie. Scharf wirkt schweißtreibend, vor allem bei akuter Erkältung. Ingwer, Knoblauch und Zwiebel stärken das Lungen-Qi. Vorsichtig jedoch, ein zuviel kann Hitze im Körper erzeugen und die Haut beeinträchtigen – Trockenheit, Allergien, Hautjucken, innere Unruhe und auch Schlafstörungen können die Folge sein. Auch Zimt, Nelken und Koriander wirken auf die Lunge, und sie stärken die Haut gegen Kälte. Trinke im Herbst einmal täglich warmen, milden Gewürztee mit Ingwer – du wirst dich weniger leicht erkälten.

Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke

Im Ayurveda ist der Herbst dem VATA Dosha zugeordnet. Vata setzt sich aus den Elementen Luft und Äther zusammen und ist eng mit dem Nervensystem verbunden. Das zugrundeliegende Prinzip von Vata ist Bewegung und sein Hauptsitz im Körper liegt im Bereich des Dickdarms. Alles was sich bewegt ist von Vata bestimmt, so auch die Atmung, die Verdauung, der Stoffwechsel und unsere Gedanken.

Die Haupteigenschaften sind kühl, trocken, rau, fein, schnell, hart und rissig. Ein ausgeglichenes Vata drückt sich in Begeisterungsfähigkeit, Wissensdurst, Abenteuerlust und dem Leben einen Sinn geben aus, bei einer Strörungs entstehen Unzufriedenheit, Hoffnungslosigkeit und mangelnder Mut für Neues oder Veränderungen.

Vata ist der König der Doshas, ist es im Gleichgewicht, sind es auch die anderen Doshas Pitta und Kapha. Da diese Bioenergie für alle Bewegungsabläufe im Körper verantwortlich ist, ist es besonders wichtig Vata im Gleichgewicht zu halten.

  • Positiv: Leichtigkeit, Freude, Wachheit, Klarheit, Kreativität, Sicherheit
  • Negativ: Angst, Kummer, Traurigkeit, Unsicherheit, Depressionen
  • Hilfreich um Vata zu reduzieren oder im Gleichgewicht zu halten sind ein regelmäßiger Tagesablauf, wärmende Mahlzeiten, wenig Rohkost, Massagen mit warmen Öl, Bäder.
  • Bei der Ernährung sollte der süße, saure und salzige Geschmack bevorzugt werden, scharf, bitter und herb erhöhen Vata.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Consent Management Platform von Real Cookie Banner